
Erstklassig speisen in der St. Laurentiuskirche
Benefizessen zugunsten der Stiftung St. Laurentius
war wieder ein großer Erfolg!
Hinter den Kulissen und auf der Bühne ging’s am letzten Märzwochenende 2025 wieder höchst professionell zu „Laurentius kocht auf“. Das Koch- und Kulturevent in der Laurentiuskirche war auch in diesem Jahr für alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine große Herausforderung. Dabei besteht die Professionalität gerade darin, dass die Gäste von den Arbeiten und Vorbereitungen hinter den Kulissen möglichst wenig mitbekommen. Die vier Stunden in der Kirche sollen vor allem einen unvergleichlichen kulinarischen und kulturellen Genuss bieten.
Herzstück von „Laurentius kocht auf“ ist seit 17 Jahren die Küche des Gemeindehauses. Hier bereitet Christa Schilbock bereits am Donnerstag das Viergänge-Menü vor. Das heißt: Tatsächlich beginnen die Planungen für das Benefizessen bereits ein halbes Jahr vorher. Gemeinsam mit dem Kuratorium der Stiftung (Manfred Stiller, Mona-Kristin Meyer, Anette Hauschildt, Hauke Lührs und Klaus Danne) werden zunächst erste Ideen „gesponnen“, unter welchem Motto die beiden Abende mit je 48 Gästen stehen sollen. Christa Schilbock: „Wir wollen unsere Gäste, darunter sind auch eine Reihe von eingefleischten Liebhabern unseres Events, immer wieder mit neuen Ideen überraschen.“
Und das gelingt tatsächlich immer wieder: So wurde für das diesjährige Benefizessen das Motto „Das Leben ist eine Reise“ gewählt. Auf der Speisekarte fand dieses Motto seinen Niederschlag in der kreativen Komposition von asiatischen, südamerikanischen, Us-amerikanischen und europäischen kulinarischen Elementen. Diese geschmackliche Weltreise wurde optisch von besonderen Dekorationen begleitet, die sich die beiden Schwestern Mona-Kristin Meyer und Mandy Schmerder ausgedacht haben. Das Dekoteam trägt mit der perfekten Gestaltung der Tische von der Stoffserviette über eigenhändig hergestellte Kerzenständer bis hin zu den stilvollen Weingläsern nicht unerheblich zur außergewöhnlichen Atmosphäre in der Kirche bei.
Das unerlässliche, gelegentlich schweißtreibende „Drumherum“ ist oft Männersache: Wenn Christa Schilbock am Donnerstag in der Küche die eingekauften Lebensmittel sortiert und die Küche einrichtet, holen Freiwillige das Geschirr aus ihrem Fundus, bauen die Anrichtestraße mit Tischen in rückenfreundlicher Höhe auf, demontieren die Hälfte der Kirchenbänke, tragen Tische und Stühle aus dem Gemeindehaus in die Kirche, verlegen ein Starkstromkabel für die Warmhaltegeräte im Vorraum der Kirche, bauen Vorzelt, Lautsprecher- und Lichttechnik auf und stehen bereit, wenn etwas Ungeplantes dazwischenkommt wie die klemmende Bühnenwinde auf dem Dachboden der Kirche.
Dabei sollte Unvorhergesehenes eigentlich nicht sein, schließlich kann nur dann ein perfekt zubereitetes Essen serviert werden, wenn sich Küche, Servicepersonal und Künstler auf der Bühne an den minutiös ausgearbeiteten Zeitplan halten. Dieser Zeitplan, den Stiftungsvorsitzender Manfred Stiller in akribischer Kleinarbeit und hunderten von Mails und WhatsApps monatelang vorbereitet hat, klebt für alle Mitwirkenden sichtbar an vielen Türen und vielen Wänden.
Auch in diesem Jahr stellten Jugendliche und Konfirmanden das engagierte Servicepersonal. Unter fachlicher Anleitung servierten die beiden Teams am Freitag und am Samstag das Viergänge-Menü so gekonnt, dass die Gäste (wie in den Jahren zuvor) von der jugendlichen Professionalität überwältigt waren. Und nicht nur die Gäste – auch die Kuratoren der Stiftung waren von dem Einsatz der Jugendlichen sehr angetan.
Und zu guter Letzt müssen die Künstlerinnen und Künstler erwähnt werden, die den Abenden ein so besonderes Ambiente verleihen. Zum Auftakt stimmte Reinhold Brunotte das Publikum mit einem kleinen musikalischen Feuerwerk an der Orgel auf den Abend ein, das in dem Klassiker „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar gipfelte, den meisten bekannt aus der britischen Traditionsveranstaltung „Night of the Proms“.
Gleich zweimal war auch das Orchester des Musikvereins Nienhagen unter Leitung von Christian Höhlein dabei. Ganz spontan sprangen er und seine Musiker am Samstag für ein Singer-Songwriter-Duo ein, das aus Krankheitsgründen kurzfristig absagen musste. Wie gesagt: Unvorhergesehenes sollte nicht sein, aber tritt öfter ein als gedacht.
Auch die Formation „Grandparents“ (Ingrid Buchwald, Anne Mai, Michael Voß, Gunter Pilz und Rolf Halm) aus Nienhagen begeisterte die Zuhörer mit Oldies – ihr Repertoire ist mittlerweile so umfangreich, dass die „Grandparents“ noch bis weit nach Mitternacht hätten spielen können; aber auch sie mussten sich leider wie alle Künstler in die präzise Taktung des Abends einfügen.
So konnte Moderator Harald Schilbock wie immer gekonnt durch eine Veranstaltung führen, die außerdem von dem Quartett „Klangkörper“ und dem Gesangstrio „Käthe und die Kavaliere“ aus Celle musikalisch bereichert wurde. Während die Letztgenannten zum ersten Mal das Publikum mit ihren vergnüglichen und schrägen Songs aus über 100 Jahren aus Kleinkunst und Klamotte bestens unterhielten, gehören „Klangkörper“ schon seit Anbeginn an zu den Freunden von „Laurentius kocht auf“. Joe Draws, Hauke Hauschild, Christoph Fricke und Kai Kuhlmann – sie haben es auch in diesem Jahr bestens verstanden, das Publikum stimmlich und mit ihrer frischen und humorvollen Bühnenpräsenz zu überzeugen.
„Laurentius kocht auf“ ist übrigens aus mehreren Gründen ein Dauerläufer im Jahresprogramm der Kirchengemeinde: Zum einen gilt der Namensgeber der Kirchengemeinde als „Schutzpatron“ der Köche – und mit Christa Schilbock gehört eine Meisterköchin zur Kirchengemeinde, die immer wieder (wie in ihrer Kochschule bei Möbel Wallach) kulinarische Spitzenleistungen abliefert, unterstützt von ihren ebenfalls kochbegeisterten Freudinnen in der Küche, die ihr zur Seite stehen. Vom Heiligen St. Laurentius stammt ein Zitat, das das Ziel der Stiftung perfekt wiedergibt: „Das Wichtigste für die Kirche sind die Menschen“, das finden auch die Verantwortlichen der Stiftung und können nach den beiden Abenden einen Erlös von ca. 3500 Euro für ihre sozial-diakonische Arbeit verbuchen. (Text: Uwe Schmidt-Seffers)